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Kevelaer, Marienbasilika

Wandmalerei "die heilige Familie heiligt die Arbeit" im Josefschor

 

         

Detailansicht: Zwischenzustand mit Ergänzungen

 

 

Detailansicht: Endzustand 

 

         

Detail aus dem Zwickelbereich, Vorzustand  Detail aus dem Zwickelbereicg, Endzustand 

 

Die Malerei im Innenraum der Marienbasilika wurde in Keim’scher Silkattechnik auf einem zweischichtigen Putz durch die Werkstatt Friederich Stummel Ende des 19. Jahrhunderts ausgeführt. Die zahlreichen Details, intensiven Farben, Blattvergoldungen und Schattierungen lassen das Werk eindrucksvoll wirken.

Durch starken Feuchteeintrag über ein schadhaftes Dach waren insbesondere im Josefschor allerdings Schadensmechanismen durch ausblühende bauschädliche Salze in Gang gesetzt worden, die eine Restaurierung dringend erforderlich machten.

 

Durchgeführte konservatorisch-restauratorische Maßnahmen

Neben den typischen Schadensphänomenen einer gealterten Malerei in kleinerem Umfang

(Staub- und Rußablagerungen, Retuschen und Ergänzungen, Kaschierungen, aber auch Hohlstellen und maltechnisch bedingt pudernde sowie aufschüsselnde Malschichten), war eine Reihe weit umfangreicherer Schadensbilder zu beobachten: Fehlstellen im Putz, weitere Hohlstellen, abplatzende und bereits abgefallene Malschichten in großen Bereichen, alle mit auffallenden Salzausblühungen.

Die hier aufgeführten Maßnahmen wurden mit der Zielsetzung durchgeführt, zum einen den teilweise gefährdeten Originalbestand zu erhalten und zu sichern, im Anschluss daran aber auch das Gesamtbild für den Betrachter wieder harmonisch ablesbar zu machen.

Die besondere Problematik hierbei bestand in der Wahl der zu verwendenden Materialien. Durch ein stabiles, trockenes Klima im Kircheninnenraum und eine zunehmende Trocknung der Wand befanden sich die im Putz vorhandenen Salze in einem stabilen Zustand, der keine neu auftretenden Schadensbilder erwarten lässt.

Daher mussten die einzubringenden Materialien möglichst wasserfrei sein und wasserfrei verarbeitet werden können, um nicht die noch im Putzuntergrund befindlichen, auskristallisierten Salze wieder zu lösen und somit die Schadensmechanismen erneut in Gang zu setzen. Eine vollständige Entsalzung der Wand bis in die Tiefe des Mauerwerks, die nötig gewesen wäre um das Vorhandensein weiterer Salze auszuschließen, war technisch nicht möglich bzw. wäre mit unverhältnismäßigen Risiken für die Malerei verbunden gewesen.

Es wurden folgende Maßnahmen durchgeführt:
 

  • Reinigen der Oberfläche, trocken  
  • Entfernen der Salze an der Oberfläche, mechanisch
  • Festigen der Malschichtränder sowie der aufschüsselnden und pudernden Malschichten, wasserfrei
  • Injektion von Hohlstellen, wasserfrei
  • Abnahme der Kaschierungen und der Klebemarken 
  • Ergänzung von Fehlstellen im Grob- und Feinputz mit Putzfestigung, wasserfrei 
  • Retusche, vorwiegend wasserfrei
  • Ergänzung der großen Goldfehlstellen mit Blattgold, der kleineren mit Muschelgold
  • Reduzierung der weißen Schleier
  • Empfehlung zur Klimakontrolle

 

 für: Lehmkuhl Restaurierungen GmbH &Co KG

TopVera von Rüden, Diplom-Restauratorin (FH) | vera_von_rueden@web.de